Verbesserung der Blutzirkulation

Verbesserung der Blutzirkulation

 

 

 

® DR. R. Ackermann

Eine der folgenschwersten Komplikationen von immobilen Patienten (Querschnittgelähmte, Zustand nach Schlaganfall, usw.) und solchen mit peripheren Durchblutungsstörungen (Diabetes, Gefäßkrankheiten) ist das Dekubitus (Druckgeschwür).

Ein Druckgeschwür ist eine schwerwiegende, bisweilen lebensbedrohende Erkrankung mit langwierigem Verlauf.
Das Dekubitus ist definiert als Schädigung der Haut durch anhaltende lokale Druckeinwirkung. Es entwickelt sich in mehreren pathophysiologischen Schritten.

Entstehung von Druckgeschwüren ( Dekubitus)

  •     Fehlende Schutzsensibilität
        (Querschnittlähmung, Zuckerkrankheit, Polyneurophatie)
  •     Druck des Körpers - Gegendruck der Matratze
        (Kapillardruck 25-35mm Hg)
  •     Lokale Minderdurchblutung
  •     Sauerstoffmangel
  •     Ansammlung giftiger Stoffwechselprodukte
  •     Absterben von Hautzellen
  •     Entstehung von Liegegeschwüren


Beim Sitzen oder Liegen übt der menschliche Körper Druck auf die Auflagefläche aus, die wiederum auf das aufliegende Hautareal einen Gegendruck erzeugt.
Die Höhe des Gegendrucks ergibt sich aus der Härte der Auflagefläche. In der arteriellen Endstrombahn, den Kapilaren, liegt der physiologische Druck bei 25 - 35 mmHg.

Höhere Druckeinwirkung kann die Haut kurzzeitig tolerieren (bis maximal 4 Stunden). Hält der Druck jedoch längere Zeit an, werden die Kapilaren komprimiert, was zu Minderdurchblutung und Sauerstoffmangel (Hypoxie) im betroffenen Hautgebiet führt.

Auf diese beginnende Schädigung reagiert der Körper mit Druckschmerzen,
die beim Gesunden eine Lageveränderung bewirken. Dabei genügen schon geringe Bewegungen, um die Dauer der Druckeinwirkung zu unterbrechen und die gestörte Durchblutung wieder zu normalisieren.
Dieser Mechanismus geschieht unwillkürlich und wird über die sensiblen Nervenendigungen in der Haut gesteuert. Man spricht von der Schutzsensibilität.
Auch im Schlaf funktioniert dieser Schutzmechanismus, so daß ein gesunder Mensch kein Dekubitalgeschwür entwickelt.

Bei einer Reihe von Krankheiten ist dieser Schutzmechanismus gestört.
Entweder kann sich der Patient nicht bewegen (Lähmung, Bewustlosigkeit), oder er spürt den Schmerz nicht (Sensibilitätsstörung bei Nervenerkrankungen, Diabetes oder Alkoholismus).. In diesen Fällen erfolgt keine Druckentlastung der Haut, die Minderdurchblutung nimmt zu, die Gewebebeschädigung schreitet fort bis zum Dekubitus.

Welchen Einfluß hat nun das System auf die Blutzirkulation der aufliegenden Hautareale?

Auf Grund der pyramidalen Oberflächenstruktur verringert sich die Auflagefläche schätzungsweise auf ein Viertel oder Fünftel der gesamten Liegefläche. Der Druck auf die einzelnen, belasteten Areale über den Pyramidenspitzen nimmt dadurch zwangsläufig zu. Andererseits sind die Hautbereiche zwischen den Pyramiden unbelastet, die Blutzirkulation wird nicht gestört.
Geht man jetzt von der Tatsache aus, daß der Schlafende bis zu 60 mal pro Nacht seine Lage wechselt, so ist unabhängig von dem oben beschriebenen reflektorischen Schutzmechanismen gewährleistet, daß es nie zu einer kritischen Minderdurchblutung der Haut kommen kann.

Im Gegenteil!

Der ständige Wechsel von Be- und Entlastung der Haut hat einen die
Blutzirkulation fördernden Effekt, welcher mit Wechselbädern vergleichbar ist.
Wird in einem Gewebebezirk eine zeitlang die Blutversorgung gemindert, so
kommt es nach Beseitigung des Hindernisses zu einer vorübergehenden
überschießenden Durchblutung. Dieser Effekt ist regelmäßig bei
Extremitätenoperationen, die in Blutleere erfolgten, nach Eröffnen der Blutsperre
zu beobachten.

Die pyramidale Oberflächenstruktur der BRW - Konturliegefläche bewirkt aufgrund ständiger wechselnder Druckbelastung eine Durchblutungs-
förderung der Haut und des Unterhautgewebes.